Friedensradtour
UNESCO-Friedensradtour vom 17. bis 19. August 2023
Donnerstag Nachmittag an der Stever in Senden: „ Da, wo ihr gerade sitzt, wäre vor langer, langer Zeit ein Meer über euch gewesen!“ Mit diesen Worten begrüßte uns um 14 h Frau Diercks vom NABU an der Informationstafel am kleinen Fluss. Einleitende Worte für einen spannenden Forschernachmittag. Stunden vorher war die UNESCO-Friedensradtour, die Herr Steding von der Primusschule organisiert hatte (s. letzter Eintrag der Homepage), um 10 h am Münsteraner Rathaus gestartet. Mit Grußworten der Bürgermeisterin setzte sich die Gruppe der UNESCO-Projektschulen aus Münster, Tecklenburg, Nottuln und einem Austauschlehrer aus Namibia in Bewegung und nahm nach fröhlicher Ankunft am Kanal in Hiltrup- Ost die 4 Clemenskinder samt Lehrerin mit auf, die dort schon aufgeregt warteten. Von dort ging es am Kanal entlang nach Senden. Nach 2 Stunden mit einer ersten Fahrradpanne kurz vor dem ersten Etappenziel erreichten wir den Schlosspark von Senden, wo uns schon eine leckere Auswahl an Fingerfood zur Stärkung erwartete. Ausgeruht ging es nach 1 Stunde weiter zu einer Infostelle des NABU mit einer breiten Treppe als Wasserzugang. Faszinierend, wie uns dort Frau Diercks erklärte, dass die Stever, ein sandgeprägter Tieflandfluss, superwichtig ist. Denn ihr sauberes Wasser dient für die vielen Menschen im Münsterland und sogar im Ruhrgebiet als Trinkwasser. Was? Ein so kleiner Fluss? Kaum zu glauben. Und dann wurde es richtig spannend. Auf einem eigens vom NABU dort angebrachten Info-Tisch breitete Frau Diercks den Inhalt eines NABU-Koffers aus. „Ihr werdet jetzt zu Naturforschern, denn ihr dürft jetzt einmal selbst die heutige Wasserqualität überprüfen!“ Sie bereitete uns auf einen Einsatz im Wasser vor, indem sie uns erst einmal mit eindrucksvollen Infobildkarten Wasserinsekten, Fische, Muscheln vorstellte, die die Wasserqualität der Stever bestimmen. Wir lernten ihre Namen kennen, ihre Tricks, Luft zu holen und wie man sie finden kann. Nach dieser Einweisung packte sie Kescher aus, teilte die 25 UNESCO-Kinder in 5 Gruppen ein und stellte kleine Petrischalen zur Verfügung, in die dann die aus dem Wasser entnommenen Tiere achtsam eingebracht werden sollten. Das Forscherabenteuer begann. Im höchstens knietiefen Wasser stapften die ersten mutigen Forscherkinder im weichen Sandbett – alleine das ein Genuss für die Füße - mit ihren Keschern los und begeisterten auch die eher verhaltenen Kinder, die noch draußen standen, schnell durch ihre staunenden Ausrufe, so dass zum Schluss – zumindest was die Clemenskinder anbelangte, alle im Wasser waren und ihrem Forscherdrang folgten. Mit Ausdauer und großer Neugier entdeckten sie genau die Tiere, die vorgestellt worden waren. Nach einer Weile kamen dann wieder alle Forscher und Forscherinnen draußen am präparierten Tisch zusammen und werteten mithilfe von Frau Diercks die Anzahl der jeweiligen Fundtiere aus. Die Auswertung brachte den Beleg, dass das Wasser an diesem Tag von hoher Wasserqualität ist und ohne großen Aufwand in die Trinkwasserleitungen geleitet werden kann. Toll! An diesem Punkt – es war mittlerweile schon 16 h - verabschiedeten sich die 4 UNESCO - Kinder der Clemensschule und traten den Heimweg an, während ihre neu gefundenen Freunde ihre auf 3 Tage festgelegte Friedensfahrradtour Richtung Nottuln und Tecklenburg fortsetzten. Müde, aber fasziniert und voller feiner Eindrücke erreichte die kleine Gruppe am frühen Abend die Clemensschule und wird noch lange von diesem beeindruckenden Ausflug zehren.